2010  

 Die sportlichen Leistungen liessen unerklärlicherweise nach. Ich sagte zu meiner Frau:"Ich bin in den letzten 3 Jahren um 10 Jahre gealtert.".Ich bemühte mich beim Arbeitgeber um einen Altersteilzeitvertrag.

 2012

 

 Im März konsultierte ich unseren Hausarzt wegen leichten Gangstörungen. Der schickte mich zur Krankengymnastik, was aber nicht half.

Im Herbst merkte ich bei einem Schafkopf-Turnier, dass das Kartenmischen wegen Ungeschicklichkeit der linken Hand schwierig war.

Daraufhin ging ich zur Vertretung unseres Hausarztes. Dieser schickte mich zum Neurologen. Dort beugte der meinen linken Arm und beobachtete ein Zahnrad-Phänomen. Eine Gang-Überprüfung ergab, dass der linke Arm nicht mitschwingt. "Sie haben Parkinson" . Eine IZBM Untersuchung in Harlaching bestätigte diese Diagnose: idiopatischer Parkinson, atypischer Parkinson nicht ausgeschlossen.
Eine zweite Untersuchung in der Schönklinik in Schwabing bestätigte dies.

Über Weihnachten nahm ich L-Dopa zum Testen. Jedoch ohne Wirkung.Dies deutete schon frühzeitig auf einen atypischen Parkinson hin, wurde jedoch von den Ärzten nicht ernst genommen.

 2016

 

 Bis Januar 2016 wurde ich mit den typischen Parkinson Medikamenten behandelt: Azilect, Agonisten (Pramipexol, Rotigotin, Neupro) und L-Dopa, jedoch mit mäßiger Wirkung. Es ging mir insgesamt noch relativ gut. Ich war noch voll arbeitsfähig.

Zunehmender Schmerz und das Nicht-Wirken der Medikamente veranlassten mich zu einem Besuch der Ambulanz im Klinikum Großhadern. Zu Test-Zwecken habe ich die über 4 Jahre genommenen Medikamente auf einen Schlag abgesetzt. Mein Zustand hat sich dadurch nicht verändert. Dies führte zur Diagnose: atypischer Parkinson, CBD.

 2017

 

 Beginn der Freistellungsphase der Altersteilzeit. Bis dahin war ich voll arbeitsfähig. Ich habe niemandem von der Krankheit erzählt, ausser meiner engsten Familie. Ich konnte die Krankheit in Beruf und Freizeit verbergen.

Im Juni habe ich nach der Hochzeit meiner Tochter meine Krankheit kommuniziert. Die Wenigsten hatten Anzeichen bemerkt: linke Hand schwer beweglich und ungeschickt, allgemeine Schwäche ähnlich einem Alterungsprozeß.

Im August bekam ich einen unerklärlichen Bewegungsdrang, der mich am Schlafen und Hinsetzen hinderte. Dies führte zu einer notfallmäßigen Einlieferung in die Parkinson Fachklinik Agatharied. Dort verbrachte ich 3 Wochen mit Diagnosen und Therapien. Unter anderem eine Immunglobulin-Gabe. Die Diagnose atypischer Parkinson wurde bestätigt. Jedoch eher MSA-P statt CBD. In der Praxis hat dies keine Auswirkung, denn beide Krankheiten sind schwerwiegend, nicht behandelbar und enden nach wenigen Jahren tödlich. Als einziges Medikament bekam ich Duloxitin als Antidepressivum und gegen die Schmerzen. Das verordnete Schlafmittel konnte ich im Dezember aus eigenerm Antrieb absetzen.

 2018

 

 Nach dem Klinkaufenthalt erholte ich mich wieder und war zu einer Reise nach Dubai mit Hilfe meiner Frau in der Lage. 

Ich erhielt einen Schwerbehinderten-Ausweis.

 2019

 

 Einstufung in Pflegegrad 2.

Reisen nach Kuba und Kanada.

Verkehrsmedizinische Untersuchung: Ergebnis volle Strassenverkehrstauglichkeit.

 2020

 

 Im Vorfeld einer Reha wurde ich im März in eine Parkinson Fachklinik in Ichenhausen zur Untersuchung überwiesen. Ich habe dort Duodopa über eine Nasensonde direkt in den Darm erhalten. Dies brachte ebenso wie Apomorphin-Spritzen keine Wirkung, was auf einen atypischen Parkinson hinweist. CBD konnte aufgrund eines MRT-Vergleichs mit einer Aufnahme aus 2017 nicht bestätigt werden. Die Diagnose ist nach wie vor nicht klar.

Mein Zustand verschlechtert sich schleichend. Ich werde immer zittriger und schwächer und die Schmerzen nehmen zu. Längere Strecken kann ich nicht mehr gehen: ich beginne nach vorne zu fallen und muß mich dann ausruhen. Schreiben und Tippen sind kaum noch möglich, Kamptokormie (Pisa-Syndrom)

Nach wie vor bin ich geistig völlig klar und reaktionsfähig. Ich spiele noch ganz gut Tischtennis und kann Auto und Motorrad fahren.

 2021

Ende März: Leichter Sturz mit dem Fahrrad beim Losfahren (erste Radfahrt in 2021)

Aufstehen nur mit Hilfe der Nachbarn möglich. Beweglichkeit fast unmöglich. Im Laufe des Nachmittags leichte Besserung. Gegen Abend starke Schwäche, Bereitschaftsarzt geholt. Blutdruck 88 zu 55. Einweisung in Klinik.

Mit Unterbrechungen 7 Tage Klinik-Aufenthalt.

Beweglichkeit insgesamt sehr schlecht. Rollstuhl verordnet und geliefert.

Anschließend zuhause wenig Besserung, daher Umbau untere Dusche: Abbau Kabine, Ersatz durch Vorhang, Einbau Haltegriffe und Klappsitz.

Erhöhung GdB auf 60%.

Ende September: Freiwillige Abgabe des Führerscheins.

Gabapentin (900mg/d) gegen Schmerzen durch Verkrampfungen : Mehrere Versuche zeigten etwas Wirkung, jedoch wegen Nebenwirkung (Gehen zeitweise unmöglich) abgesetzt.

Mein Zustand verschlechtert sich schleichend. Ich werde immer zittriger und schwächer und die Schmerzen nehmen zu. Ich kann kaum noch gehen: ich beginne nach vorne zu fallen und muß mich dann ausruhen.Ausserdem gelegentliches Freezing.

Nach wie vor bin ich geistig völlig klar und reaktionsfähig. Ich spiele noch ganz ordentlich Tischtennis.

 2022